Gasleitung Walle – Wolfsburg: Bauarbeiten starten
In diesen Tagen startet das aktuell wichtigste Gasinfrastruktur-Projekt in Niedersachsen: Auf dem VW-Werksgelände in Wolfsburg beginnen die Arbeiten für den ersten Bauabschnitt.
Der im Dezember 2020 erteilte Genehmigungsbescheid gilt für den nördlichen Bereich der Leitungstrasse im Bereich des VW-Werksgeländes in Wolfsburg. Mit dem zweiten Genehmigungsbescheid, der im Februar erwartet wird, werden dann die notwendigen Vorarbeiten entlang der insgesamt über 30 Kilometer langen Pipelinetrasse, die zwischen der Station Walle (Stadt Baunschweig) und Wolfsburg verlaufen soll, aufgenommen. Dazu gehört auch die Abstimmung eines umfassenden Konzeptes zur Nutzung von Straßen und Wegen. Überall dort, wo Gasunie das öffentliche Wegenetz in Anspruch nimmt, stimmt sich das Unternehmen mit den zuständigen Gemeinden und Behörden ab. Bevor diese Wege befahren werden, erfolgt eine gründliche Beweissicherung, die den aktuellen Zustand der Straßen beschreibt. Sind Anlieger durch die Benutzung der Straßen berührt, wird Gasunie in geeigneter Weise auf diese zugehen und sie über Dauer und Umfang eventueller Einschränkungen informieren.
Um Platz für den Abtrag des Mutterbodens und das Auslegen sowie Verschweißen der Pipelinerohre zu schaffen, nimmt das Unternehmen in Kürze gezielt Gehölzeinschnitte im Verlauf der Trasse vor. Im Bereich des Braunschweiger Hafens wird ein weiterer zentraler Rohrlagerplatz eingerichtet, von dem aus die Leitungstrasse während der gesamten Bautätigkeiten mit Material beschickt wird. Nach aktueller Planung wird das Infrastrukturprojekt, voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen.
Der Eingriff in den Gehölzbestand wird durch umfangreiche Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. So werden beispielsweise gefällte Bäume durch Neuanpflanzungen im Arbeitsstreifen der Pipeline, in der Nähe der Leitungstrasse und auf eigens dafür entwickelten Flächen ersetzt. Ein Schwerpunkt der Kompensation besteht auch in Maßnahmen zur Verbesserung des Waldes. Im Stadtgebiet Braunschweig werden Teile der gefällten Bäume für ein Renaturierungsprojekt der Schunter eingesetzt. Sie werden hier im Uferbereich ausgebracht, um die Entwicklung des Gewässers zu einem artenreichen Biotop zu unterstützen.
Als weiteren Ausgleich zu den Eingriffen in Natur und Landschaft hat sich Gasunie zu umfassenden Ersatzmaßnahmen verpflichtet, von denen ein Teil bereits im vergangenen Jahr ausgeführt wurde. So erfolgte die Aufhängung von Nist- und Fledermauskästen im Frühjahr 2020. Hier wurden für Fledermäuse sowohl Sommer- als auch als Winterquartiere eingerichtet. Ersatzquartiere wurden auch für die Waldohreule und den Wendehals zur Verfügung gestellt. In Kooperation mit der Stadt Wolfsburg wurden Amphibiengewässer ausgebaut und neu angelegt.